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Koudum
Das Straßendorf Koudum zählt heute 2800 Einwohner. Für Friesland bemerkenswert: Es liegt auf einem lang gestreckten sechs (!) Meter hohen Sandrücken.
Ein Gemeindevorsteher sorgte im 17. Jh. dafür, dass der alten Kirche ein 30 Meter hoher Turm zur Seite gestellt wurde. Der Kirchturm von Koudum dominierte die Silhouette der gesamten Region und war ein weithin sichtbares Zeichen für die Schifffahrt auf der Zuiderzee. Bis Mitte des 19. Jh., als Kirche und Turm durch die heutigen Gebäude ersetzt wurden.
Bovenweg, Onderweg und Onderweg waren die drei parallel laufenden Straßen des Ortes, von West nach Ost ungefähr einen Kilometer lang. Um 1620 sollen hier schon mehr als 100 Wohnhäuser gestanden haben. Auch bedeutende Geschlechter wie die der Galamas, Epemas und Donias bauten hier ihre Landsitze und Herrenhäuser. Die Kirche wurde 1857 gebaut ohne architektonische Schnörkel. Im Innern überrascht das Mobiliar aus früheren Jahrhunderte, aber auch die sieben Säulen-Konstruktion, die man auch in der Amsterdamer Westerkerk wieder findet. Das läst im Übrigen die Vermutung zu, dass die Kanzel aus Holland stammt. Viel bescheidener dagegen die Kirche der Wiedertäufer am Vermaningsweg, die sich kaum von der Wohnbebauung abhebt.
Koudum wuchs nach dem Krieg; an Verkehrsberuhigung dachte man frühzeitig durch den Bau einer Umgehungsstraße.
Drei Kilometer nördlich von Koudum liegt das Viertel Terwisga, auch Kolderwiske genannt. Vor der Eindeichung des Workumer Nieuwland lag Koudum am Meer, heute sind dort vor allem Bauernhöfe zu finden.
Von Hindeloopen bis Hemelum führte einst längs Koudum der Koudumer Slaperdijk (1732) des bekannten Wasserwirtschaftsexperten Willem Loré. Zwischen Morra und Fluessen entstand 1732 eine Passage für die Schifffahrt zwischen Stavoren und Sneek mit einem beeindruckenden Schleusenkomplex: Galamadammen. Das bezahlte ein Ratsherr, die aufgrund dessen auf ewige Zeiten Zoll nehmen durfte. Das Zollhaus wurde 1945 durch einen Brand vernichtet, hier steht inzwischen aber wieder ein neues Hotel.
Bekannteste Bewohner Koudums waren die Angehörigen der Schifferfamilie Binckes. Jacob Binckes (1637 - 1677) und seine Brüder waren anfangs Schiffskaufleute, ähnlich wie ihre Vorfahren. Sie gehörten qua Reichtum zu den oberen Zehntausend des Landes. Einiges vom Kircheninterieur der Koudumer Martinikirche geht auf Spenden der Binckes zurück. Die Brüder fühlten sich zu Höherem berufen. Jacob brachte es bis in den Admiralitätsrang von Amsterdam, die Brüder arbeiten für die Vereinigte Ostindische Compagnie (VOC), die im 17. Jh. die Weltmeere und den Handel dort beherrschte. Jacob Binckes gehörte zur so genannten goldenen Generation von Marine-Offizieren um die Geschichtsdenkmäler der Niederlande, Admiral Michiel de Ruyter und Cornelis Tromp.
Binckes gehörte zur Besatzung bei Chattam 1667, die die englischen Schiffe vernichtend schlug. 1673 eroberte Binckes Nieuw Amsterdam (New York). Er kam um in einer Schlacht auf der karibischen Insel Tobage, als ein Fort von den Franzosen überfallen wurde.
Colofon
Uitgeverij: NoordBoek - Auteur: Peter Karstkarel
FYP: Gemeente Sudwest Fryslân