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It Heidenskip ist eigentlich nur ein Polder mit knapp 400 Einwohnern in der Gemeinde Nijefurd. Brandeburen im Süden von Workum gehört zu It Heidenskip. Den Namen kann man zurückführen auf „wildes Land“. Die verstreut liegenden riesigen Bauernhöfe lassen nicht vermuten, dass es sich hier um wildes Land handelt.

Manche sagen, hier wohne man zwischen Himmel und Hölle, denn nahe bei Brandeburen liegt der Flecken De hel, die Hölle; dieser unchristliche Name wird kompensiert durch den Bauernhof mit Namen Heilige Ursula, übrigens auch der Name des Sumpfgebietes. Im Süden hat sich die Bebauung entlang der Ufer der Heidenskipster Feart verdichtet bis zum malerischen Wohnkern Brandeburen, wo die einfache Reformierte Kirche herausragt, im wahrsten Sinne des Wortes. Hier waren in alten Karten 1851 nur ganze zwei Häuser eingezeichnet. Die Kirche der streng reformierten Gemeinde (20. Jh.) steht am Heidenskipsterdyk, dient heute als Wohnung.

It Heidenskip ist in den Niederlanden das Stabweitsprungdorf. Fjierjeppen bedeutet eigentlich nur weit springen, meint aber den Weitsprung mit Stab; bekannt sind die Bilder von übers Feld laufenden Menschen, die Gräben und Kanäle mit dem Stab überwinden. Das war schon vor a1000 Jahren so.

Wettkampfmäßig wird Fjierljeppen seit 1956 betrieben, zuerst mit maximal zehn Meter langen Holzstäben, seit 2006 mit Karbonstäben von einer Länge von 13,50 Meter. Der niederländische Rekord im Stabweitsprung liegt bei 20,76 Meter, gesprungen von Bart Helmholt aus dem friesischen Hurdegaryp, der diese Leistung am 22. August 2007 erbrachte.

Hieslum ist ein kleines Terpdorf, das zum ersten Mal in einem Schriftstück von 865 erwähnt wurde, weil ein gewisser Folkertus eine Schenkung für das Kloster in der deutschen Gemeinde Werden machte; das Dorf wird auch in einer Liste von Klosterbesitztümer von Fulda genannt. Früher lag Hieslum zwischen Seen, Teichen förmlich gefangen. Wegen der vielen Trockenlegungen liegt es nun in der einsamen Gegend zwischen Workumer Trekvaart und Brekken nahe Oudega; es ist das südöstlichste Dorf der Gemeinde Wynseradiel. Während im Dorfkern heute nur noch wenige Menschen leben, haben sich die meisten der knapp 70 Bewohner in zwei Wohnvierteln: im Norden Atzeburen, im Süden Idzerdaburen. Durch die leicht erhöhte Lage haben die Menschen von hier tatsächlich einen weiten Blick.

Die Kirche liegt eher im Hintergrund, hatte eine Vorgängerin aus dem Mittelalter (ca. 1300). Sie gehörte damals zum Kloster Sint-Odulphus in Stavoren; die Pastoren wurden durchs Kloster bestellt. Aus dem Jahr 1789 stammt eine Zeichnung, die belegt, dass die Kirche schon zu dieser Zeit einen Satteldachturm besaß.

Die heutige Kirche ist längst nicht so alt; 1874 wurde das mittelalterliche Gotteshaus abgerissen. Die neue Kirche weist viele Ähnlichkeiten mit der von Idsegahuizum auf und erhielt einen Holzturm auf der Westseite. Das Kirchenschiff besitzt Rundbogenfenster, einen dreiseitigen Chorabschluss und eben die Giebelfront im West mit dem Turm. Die frühere 1696 von Petrus Overney gefertigte Kirchenglocke wurde im Krieg von den deutschen Besatzern geraubt. Im Kircheninnern fällt die Kanzel mit ionischen Säulen auf sowie die Orgelfront mit silbern angestrichenen Orgelpfeifen, dazu das Harmonium.

Jorwert (310 Einwohner) liegt als Terpdorf an der Jaanvaart, auch Jorwerdervaart genannt, die äußerst kurvenreich Zwette und Franekervaart verbindet und dabei die westliche Dorfgrenze von Jorwert tangiert.

Jorwert genießt in den Niederlanden große Bekanntheit, weil der auch in Deutschland bekannte niederländische Schriftsteller Geert Mak eine eigenwillige Dorfgeschichte verfasste: Hoe god verdween uit Jorwerd (1996) ist in den Niederlanden ein Bestseller gewesen. Deutsch: Wie Gott verschwand aus Jorwerd. Der Untergang des Dorfes in Europa.

Den Kern von Jorwert bildet eine hohe Kirchenterpe mit großzügig angelegtem Friedhof mit einem artenreichen Baumbestand (Ulmen, Linden und Birken). An der Sluytermanwei befinden sich im Süden der Kirche zwei große vornehme Wohnhäuser im eklektizistischen Baustil; die erste von ihnen (das Pastorat aus dem Jahr 1871) verborgen in einem großen Garten. Unmittelbar gegenüber erhebt sich das weiß angestrichene Café und daneben, nach hinten versetzt, die berühmte Notarwohnung von Jorwert. Berühmt deswegen, weil dort jedes Jahr im August das viel besuchte Freilufttheater im Garten des Notarshauses (Lepenloftspul) aufgeführt wird.

Gegenüber der Kirche die niedrige geschlossene Bebauung mit dazwischen einem Gebäude, das durch die Stufenhecke auffällt. Es charakterisiert das Wohnviertel um die Kirche, dass man immer wieder an kleinen Sträßchen bescheidene, freundliche Häuschen findet, die sich zur Kanalbrücke zu einem kleinen Wohnviertel am Wasser fortsetzt. Über den Master Fopmawei geht es ins Dorf: variantenreiche Bebauung mit kleinen Brücken über Gräben. Die Kirche stammt aus dem frühen 12. Jh., der Turm wurde etwas später erbaut und stürzte während der Restaurierungsarbeiten 1951 ein und wurde neu errichtet.

Diese Abschlussdeichdörfer sind die Jüngsten: Während man Kornwerderzand (22 Einwohner) aus räumlichen und gesellschaftlichen Gründen noch so genannt werden kann, trifft das für Breezanddijk (4 Einwohner) kaum zu. Doch Breezanddijk erhielt den Dorfstatus aus verwaltungstechnischen viel leichter. Die Bewohner beider Dörfer arbeiten am Deich und bei den Schleusen; beide Dörfer wurden auf so genannten Arbeitsinseln gegründet. Von hier aus wurden die Arbeiten am Abschlussdeich (fertig gestellt 1932) durchgeführt.

Bei Kornwerderzand gibt es eine doppelte Schutzschleuse mit Vor- und Binnenhafen und einer Reihe von Spülschleusen. Dieser Schleusenkomplex entstand zwischen 1928 und 1932, benannt nach Prof. Hendrik Antoon Lorentz. Sie wurden entworfen von Dirk Roosenburg, der als Berater für die das Büro Zuiderzeewerken tätig war. Sie gelten als Beispiel für das Bauen in eingefasstem Beton. Um die darin befindlichen Schleusen noch bessre zu schützen, wurden ab 1931 verschiedene Bunker gebaut, die Stellung Kornwerderzand.

Während des Baus des Abschlussdeiches entwickelte sich auf der 30 Hektar großen Insel ein Dorf mit einigen hundert Einwohnern; die meisten von ihnen arbeiteten bei den Zuiderzeewerken, aber auch Zulieferer- und Versorgungsbetriebe ließen sich nieder. Es entstand eine isolierte Gesellschaft, zwar mit Strom, aber ohne Telefon. Eine Krankenstation, eine kleine Schule, ein Laden einschließlich Friseur und Poststelle – nicht zu vergessen eine katholische und eine protestantische Kirche, die gebaut wurden sowie Tankstelle und Hotelpension in einer Holzbaracke. 1928 wurden auch Häuser fürs Schleusenpersonal errichtet.

Während der Besatzungszeit durch Nazi-Deutschland kamen einige Bunker hinzu. An Kornwerderzand ging der Krieg nicht spurlos vorbei; das Hotel aus Hotel brannte 1940 ab, Häuser mussten geräumt werden, da sie im Schussfeld standen. Das ist Vergangenheit; Breezanddijk ist eine Arbeitsinsel mit einem Hafen an der IJsselmeerseite, und im Sommer beherrschen Camper und Angler die Szenerie.

Das Straßendorf Koudum zählt heute 2800 Einwohner. Für Friesland bemerkenswert: Es liegt auf einem lang gestreckten sechs (!) Meter hohen Sandrücken.

Ein Gemeindevorsteher sorgte im 17. Jh. dafür, dass der alten Kirche ein 30 Meter hoher Turm zur Seite gestellt wurde. Der Kirchturm von Koudum dominierte die Silhouette der gesamten Region und war ein weithin sichtbares Zeichen für die Schifffahrt auf der Zuiderzee. Bis Mitte des 19. Jh., als Kirche und Turm durch die heutigen Gebäude ersetzt wurden.

Bovenweg, Onderweg und Onderweg waren die drei parallel laufenden Straßen des Ortes, von West nach Ost ungefähr einen Kilometer lang. Um 1620 sollen hier schon mehr als 100 Wohnhäuser gestanden haben. Auch bedeutende Geschlechter wie die der Galamas, Epemas und Donias bauten hier ihre Landsitze und Herrenhäuser. Die Kirche wurde 1857 gebaut ohne architektonische Schnörkel. Im Innern überrascht das Mobiliar aus früheren Jahrhunderte, aber auch die sieben Säulen-Konstruktion, die man auch in der Amsterdamer Westerkerk wieder findet. Das läst im Übrigen die Vermutung zu, dass die Kanzel aus Holland stammt. Viel bescheidener dagegen die Kirche der Wiedertäufer am Vermaningsweg, die sich kaum von der Wohnbebauung abhebt.

Koudum wuchs nach dem Krieg; an Verkehrsberuhigung dachte man frühzeitig durch den Bau einer Umgehungsstraße.

Drei Kilometer nördlich von Koudum liegt das Viertel Terwisga, auch Kolderwiske genannt. Vor der Eindeichung des Workumer Nieuwland lag Koudum am Meer, heute sind dort vor allem Bauernhöfe zu finden.

Von Hindeloopen bis Hemelum führte einst längs Koudum der Koudumer Slaperdijk (1732) des bekannten Wasserwirtschaftsexperten Willem Loré. Zwischen Morra und Fluessen entstand 1732 eine Passage für die Schifffahrt zwischen Stavoren und Sneek mit einem beeindruckenden Schleusenkomplex: Galamadammen. Das bezahlte ein Ratsherr, die aufgrund dessen auf ewige Zeiten Zoll nehmen durfte. Das Zollhaus wurde 1945 durch einen Brand vernichtet, hier steht inzwischen aber wieder ein neues Hotel.

Bekannteste Bewohner Koudums waren die Angehörigen der Schifferfamilie Binckes. Jacob Binckes (1637 - 1677) und seine Brüder waren anfangs Schiffskaufleute, ähnlich wie ihre Vorfahren. Sie gehörten qua Reichtum zu den oberen Zehntausend des Landes. Einiges vom Kircheninterieur der Koudumer Martinikirche geht auf Spenden der Binckes zurück. Die Brüder fühlten sich zu Höherem berufen. Jacob brachte es bis in den Admiralitätsrang von Amsterdam, die Brüder arbeiten für die Vereinigte Ostindische Compagnie (VOC), die im 17. Jh. die Weltmeere und den Handel dort beherrschte. Jacob Binckes gehörte zur so genannten goldenen Generation von Marine-Offizieren um die Geschichtsdenkmäler der Niederlande, Admiral Michiel de Ruyter und Cornelis Tromp.

Binckes gehörte zur Besatzung bei Chattam 1667, die die englischen Schiffe vernichtend schlug. 1673 eroberte Binckes Nieuw Amsterdam (New York). Er kam um in einer Schlacht auf der karibischen Insel Tobage, als ein Fort von den Franzosen überfallen wurde.

Das Terpdorf Kûbaard (heute mit knapp 300 Einwohnern) erreicht man über sich hinschlingernde Deiche. Der Schutzpatron der Reisenden ziert seit dem 16. Jh. mit einer Statue die Kirche des Ortes, der heute dabei ist, sich als Künstlerdorf zu profilieren. Nicht ganz ohne Hintergrund, denn in Kubaard wurde die Schriftstellerin und Dichterin Petronella Moens (1762-1843) geboren; ihr Vater war Prediger im Dorf.

Die Kirche steht im Süden des kompakten Dorfes auf einem von Linden umsäumten Friedhof. Die Einfassungen zeugen noch heute davon, dass die Kirche eigentlich aus dem 12. Jh. stammt. Im 19. Jh. wurde die Kirche prächtig ausgestaltet: mit einer Orgel, Renaissance-Mobiliar, Kirchenbänke und Kanzel vom Feinsten, alles unter dem herabschauenden Christopherus.

Gleich in der Nähe, gegenüber dem Turm, steht das Dorfhaus, ehemals das Dorf-Cafés, schräg davon ein altes Bürgerhaus, in dem in der Vergangenheit die Dorfschule untergebracht war. Das Käselager hatte nur kurze seine ursprüngliche Funktion im Zentrum des Ortes, weil der Handel mit Molkerei-Produkten sich allmählich in größeren Ortschaften konzentrierte.

Die kleine Doleantie-Kirche ist eine der kleinsten der Provinz überhaupt. Abraham Kuyper organisierte 1886 von Amsterdam aus einen eigenen Kirchenverband, die so genannte Doleantie, die Bildung einer Organisation innerhalb der Reformierten Kirche, zur Reform eben dieser Kirche. Schon bald kam es doch zur Abtrennung, 1892 zur Vereinigung mit den Vertretern, die sich bereits 1834 gelöst hatten. Daraus wurde dann die streng reformierte Kirche in den Niederlanden.


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