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Molkwerum


Molkwerum
©: FrieslandWonderland

Molkwerum (350 Einwohner) hieß viele Jahrhunderte lang das friesische Labyrinth. Es ist ein Archipeldorf mit vielen Wassersträßchen. Die Häuser standen früher auf Inseln – was man heute noch erahnen kann. Diese Wege bestimmen das Dorfbild. Zwischen Zuiderzee und dem See von Stavoren (17. Jh. trocken gelegt) hielten sich vor allem viele Seeleute auf, die für Amsterdamer Reeder die Ostsee befuhren.

Durch internationalen Handel hatte sich in Molkwerum eine eigenständige Kultur, Sprache und Folklore entwickelt. Der Name Molkwerum kommt von Melkweren: das sind wasserreiche Gebiete, auf denen man auch das Vieh weidne lassen kann. Ähnlich wie in Hindeloopen wurde in Molkwerum eine Art Alt-Friesisch gesprochen; viele halten dies für das echte Friesisch. Es gibt sogar Reiserzählungen von Ausländern, die extra – um die Sprache zu hören – hierhin gereist sind. Die acht Inseln, aus denen Molkwerum eigentlich bestand, hatten Namen: Sorke Pol, Katte Pol, Hoeunde Pol, Wester-Ich, Eester-Ich, Grims Pol/Arjens Pol, De Pol/Wiebren Hantjes Pol/De Tooenen und Jaaxme Fonne Pol.

Klar, dass Molkwerum wegen der vielen Brücken und Kanäle sehr schnell den Namen Venedig des Nordens erhalten hatte.

Molkwerum war so mächtig und wirtschaftlich stark, dass man im 17. und 18. Jh. Sogar ein eigenes Büro in Amsterdam unterhielt.

Drei Kirchen gab es in Molkwerum, 1700 Wiedertäufer. Aus dieser Zeit ist wenig erhalten geblieben. Vielleicht ist das frühere Gerichtsgebäude, Hellingstrjitte 8, aus dem Jahr 1697. Im Bäckerladen neben der Molkwerumer Plätzchenfabrik sind die Reliquien früherer Zeiten untergebracht. Die Reformierte Kirche wurde 1850 gebaut, mit Satteldachturm aus dem Jahr 1799. Aus dieser Zeit stammen auch die Kronleuchter. 1873 hatte ein Adeliger der Gemeinde eine Orgel geschenkt, die nach vielen Restaurierungen heute wieder in der Kirche steht.

Colofon

Uitgeverij: NoordBoek - Auteur: Peter Karstkarel
FYP: Gemeente Sudwest Fryslân

© Foto voorblad: FrieslandWonderland
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