Sint Nicolaasga mit seinen 3500 Einwohnern ist ein Straßendorf, das entlang eines Weges auf einem relativ hohen Sandrücken entstanden ist, Teil von sogenannten Gaasten, die im Mittelalter entstanden sind. Gaasten sind hohe Lehm- und Sandgründe, die sich vor 135.000 Jahren in der Eiszeit gebildet haben. Auf einer der frühesten bekannten Landkarten (Schotanus 1718) gibt es noch kaum Besiedlung an der in Ost-Westrichtung ausgerichteten Straße zu sehen, dafür aber umso mehr am Weg, der in Richtung Süden nach Lemmer führt: Wohnhäuser und Bauernhöfe an der mit Bäumen bepflanzten Straße. Hinter der Kreuzung steht die Kirche am Lijkweg. Im Norden des Dorfes ist Bauland, im Süden Weidefelder.
Während der zweiten Hälfte des 19. Jh. Und im 20. Jh. ist Sint Nicolaasga stark gewachsen. Die Kirche am Omloop aus dem Jahr 1721, deren Gläubige vor allem Katholiken waren, die man 1788 noch als sehr verfallen charakterisierte, ist doch erhalten geblieben. Es ist eine dreiseitig geschlossene Saalkirche mit niedrigem Giebelturm mit offener Kuppel. Im Turm eine Glocke, die von Steven Butendiic im 1467 gegossen wurde und aus dem nahen Legemeer stammt.
Die Katholiken von Sint Nic haben 1885 eine neogotische Kirche bauen lassen, die seitdem die Silhouette des Dorfzentrums dominiert. Eine Kreuzbasilika, die vom friesischen Architekten Jan Doedes van de Weide, ein Schüler des berühmten Architekten Pierre Hendrik Cuypers Rijksmuseum Amsterdam, Hauptbahnhof Amsterdam), entworfen wurde mit von drei Seiten umgebenem Chor und einer Taufkapelle.
Der enorme Turm hat vier Teile, einen Umlauf und eine schlanke Spitze und wird durch einen Treppenturm abgeschlossen. Die Kirche besitzt ein prächtiges neogotisches Interieur mit entsprechendem Mobiliar und einem Haupotaltar (1897); das Kreuz stammt aus dem Jahr 1907. Eine Reihe der Glasmalereien wurde 1897 gefertigt von Ydema. Hinter der Kirche entstand 1933 nach einem Entwurf von Huitema eine große Lourdesgrotte.
Am Dreieck in der Dorfmitte gibt es zwei Cafés, darüber hinaus sieht man im Dorf eine eher diskrete Bebauung. Im Osten ließ Bürgermeister Rengers 1871 nahe dem Viertel Huis ter Heide seinen Landsitz Bosschoord bauen, der 1909 umgebaut wurde. Ein wenig weiter steht die Villa Doniastate (Neues Bauen).
1904 wurde Wilhelminaoord gegründet. Initiatorinnen waren vier Jungfern aus dem Haus Eysinga. Sie stellten ihr Leben in den Dienst der Menschenfreundlichkeit und Nächstenliebe. Der Landsitz wurde zum Refugium für überarbeitete Frauen und lag in einem Wald, den 1845 der spätere Bürgermeister von Leemsterland, Van Beyma thoe Kingma, auf dem kargen Sandboden anlegen ließ. Das Haus erhielt seinen Namen nach der Mutter der vier Fräulein. Wilhelminaoord ist ein durch Architekt Hendrik Kramer entworfener Flügelbau im lebendigen Landhausstil. Die Gärten legten die vier Jungfern mithilfe ihres Bruders selbst an.