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West-Terschelling
West-Terschelling ist ein Haufendorf, das im 13. Jh. da entstanden ist, wo später der Leuchtturm Brandaris gebaut wurde, seit langem der wichtigste Ort der Insel Terschelling. Und das, obwohl die ältesten bekannten Machthaber der zweitgrößten Wattenmeerinsel, das Geschlecht der Popmas, ihren Herrensitz genau am anderen Ende der Insel gebaut hatten.
Das Dorf entwickelte sich vorzüglich dank des Fischfangs, der Schifffahrt und des Lotsenwesens, vielleicht wegen der günstigen Lage an einer natürlichen Bucht. Das friesische Terschelling wurde schnell von den Holländern vereinnahmt; 1666 wurde das wohlhabende Dorf von den Engländern niedergebrannt; 1666 bis 1673 fanden die Wiederaufbauarbeiten mit dem Anlegen eines Straßennetzes statt. Markant die typischen Inselhäuschen mit reichlich verzierten Treppen- und Dachgiebel, die man gemeinhin Kommandeurswohnungen nennt. Der Renaissance-Baustil aus dem 16. und 17. Jh. des Festlandes hat sich eben auch auf der Insel breit gemacht.
Ohne Brandschaden blieb die reformierte Kirche in der Westerbuurtstraat (1663). Sie wurde 1900 und 1930 renoviert und ummauert. Die Wiedertäuferkirche aus dem Jahr 1850 ist eine einfache Saalkirche. Das 1875 gebaute Hafengebäude und das Wärterhäuschen der Schiffervereinigung Het Wakend Oog (mit Neorenaissance-Elementen) bilden ein einladendes Ensemble für den Hafen, in der Wassersport-Tourismus inzwischen bestimmend ist.
Das Wahrzeichen der Insel, der Leuchtturm Brandaris ist im wahrsten Sinne der Höhepunkt der Insel. Ein erster Vorgänger wurde1323 dort gebaut; der heutige stammt aus den Jahren 1593/94, erbaut im Auftrag der Staaten von Holland. Der Legende nach soll der irische Mönch Sankt Brandaris Pate bei der Namensgebung gestanden haben, dafür gibt es allerdings keine Belege.
Colofon
Uitgeverij: NoordBoek - Auteur: Peter Karstkarel