Jannum ist ein Terpdorf, entstanden einige Jahrhunderte vor unserer zeitrechnung. Heute leben hier etwa 60 Menschen.
Jannum war immer ein kleines Dorf, das man zu den so genannten Vlieterpen zählt (mit Genum/Ginnum, Reitsum, Lichtaard). Im Jahr 1970 sei ein Haus neu gebaut worden, vermeldet der Dorfchronist auf der Website nicht ohne Stolz. Und: Durch die Lage am Ee kommen die Elfstedentocht-Schlittschuhläufer zweimal vorbei, wenn der große friesische Schlittschuh-Marathon stattfinden kann.
Schon im 19. Jh. war die Terpe fast abgegraben worden. Im späten Mittelalter war Jannum Außenstelle des Klosters Klaarkamp.
Dass der Begriff Vlieterpen etwas mit Flucht zu haben könnte, scheint unwahrscheinlich, denn auch die Dörfer rundum boten genug Gelegenheit für die Menschen, dorthin bei Hochwasser zu fliehen.
Friedhof und romanische Kirche sind erhalten geblieben. Sie ist mit ihren romanogotischen Zügen um 1300 gebaut worden. Der benachbarte Bauernhof wurde im 19. Jh. errichtet. Hinter dem Kirchenschiff schließt sich das fast einhundert Jahre ältere Kirchenchor an – von innen im Halbrund, von außen vielseitiger und mit Backsteinaufbauten verziert.
Bei der Dacherneuerung im 16. Jh. sind möglicherweise auch die Kuppelgewölbe weggenommen worden; einige Überbleibsel sind im Mauerwerk auch heute noch erkennbar. Während der Restaurierungsarbeiten 1944 bis 1947 entdeckte man, dass das Kirchenschiff ursprünglich in zwei Teile geteilt war: einer für die Geistlichen, der andere für die Laien.
Nachdem die Kirche in Verfall geriet, wurde sie vom Friesischen Museum in Leeuwarden adoptiert und als Museum für mittelalterliche Kunst eingerichtet.