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Franeker
Franeker, heute 13.000 Einohner, war im Mitelalter der bedeutendste Ort des nördlichen Westergo. Entstanden um 800 als ein Kastell des Königs, fanden viele adelige Familien den Weg nach Franeker, bauten hier ihre Herrenhäuser. Albrecht von Sachen, König von 1485 bis 1500, festigte seit 1448 von hier aus seine Herrschaft. Der Name Franeker bedeutet so viel wie Land des Königs (Froon-acker).
Hessel van Martena, wichtigster Vasall des Herzogs, ließ 1498 das Martenahuis, Voorstraat, erbauen. Es handelt sich um zwei Gebäudeteile mit achtseitigem Treppengiebel. Es war lange Zeit Rathaus und Sitz der Gemeinderwaltung Franekeradeel. Auch der Martena-Garten ist ein Besuch wert.
1585 begründete Statthalter Willem Lodewijk van Nassau eine Universität in Franeker, nach Leiden die zweitälteste des Landes. Dies war für die Stadt eine Auszeichnung, denn im spanisch-niederländischen Krieg hatte Franeker schon sehr frühzeitig die „richtige“ Seite gewählt. Die alte Waage (1657) ist heute das Zuhause einschließlich der beiden benachbarten alten Professorenhäuser für das Museum ’t Coopmanshûs, in dem Geschichte der Stadt und der Akademie lebendig gehalten werden.
Franeker war im Übrigen auch die erste Stadt, die sich nach den kriegerischen Auseinandersetzungen im 16. Jh. ein Rathaus baute. Man sagt auch, dass Franeker mit diesem Gebäude den Ton gesetzt habe für Bauten der öffentlichen Hand. Das reichlich verzierte Rathaus von Franeker wurde von Architekten und Bildhauern der Stadt errichtet.
Es gibt darüber hinaus zahlreiche besondere Gebäude. In der Eise Eisingastraat wurde 1910 ein Laden in der eleganten Jugendstil-Villa untergebracht; der Halsgiebel ist aus dem Jahr 1745. Hinter dem Glockengiebel unmittelbar daneben ist ein wahres Wunder zu finden: das Planetarium von Eise Eisinga, einem Wollkammer. In diesem Franeker Zimmer wurde und wird der Lauf der Planeten unseres Sonnensystems veranschaulicht, seit 1781. Das Häuschen der Getreidepackleute an der Brücke Eisingastraat/Zilverstraat stammt aus dem Jahr 1634. Das Noorderbolwerk macht deutlich, wie Franeker um 1600 mit hohen Bollwerken vor feindlichen Übergriffen geschützt wurde. Dort ließen sich im Übrigen auch wohlsituierte Bewohner ihr Sommerdomizil errichten.
Die Martinikirche ist aus dem 11. Jh., wurde 142 restauriert und vergrößert: eine Pseudo-Basilika mit breitem und hohen Kirchenschiff. Rund um die Kirche findet der Besucher Klein Botnia-huis,Bredeplaats (15. Jh.),das weiße Dekemahuis und das Camminghahuis mit Mauerwerk aus dem 14. Jh. Hinter der Academiestraat wird an die frühere Universität von Franeker erinnert: der binnenplein war früher der ‘hortus botanicus’, die angrenzenden Gebäude sind nicht weniger beeindruckend. Das frühere Kreuzherrenkloster war eine Zeit lang Haupotgebäude der Akademie, die Orangerie das botanische Labor.
In Franeker zu Hause ist ein friesischer Nationalsport: Kaatsen. Das Mekka für dieses in der Provinz ausgeübten Rückschlagspiels, Sjûkelân, liegt im Westen der Stadt. Die bedeutendsten Spiele werden hier seit 1853 ausgetragen. Mit dem Café Bogt fen Guné, Vijverstraat 1, hat Franeker die älteste Studentenkneipe des Landes. Ein früherer Kaspitän hatte sich den Namen 1664 ausgedacht: de bocht van Guinee – die Bucht von Guinea. Auch Johann Moriatz von assau, der 1665 im Martenhuis behandelt wurde, soll häufig diese „Goldküste“ besucht haben.
Locatie
Franeker
Colofon
Uitgeverij: NoordBoek - Auteur: Peter Karstkarel