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Kollum
Kollum mit knapp 6000 Einwohnern ist eine Ortschaft mit eher kleinstädtischem Charakter, im frühen Mittelalter entstanden auf einem Sandplateau als Niederlassung an der unmittelbar ins Meer strömenden Dwarsried.
Als die Region vom 11. bis 13. Jh. eingedeicht wurde, entwickelte sich Kollum zum Handelszentrum. Kollum wurde die bedeutendste Ortschaft im Kollumerland mit eigenem Gerichtshaus. Aus dieser Zeit stammt auch das Kollumers, ein Dialekt, der dem Stadsfriesisch nahe kommt. Stadsfries wurde in den friesischen Städten gesprochen, die mit holländischen Städten Handel trieben. Ab dem 16. Jh. kannte man in Kollum städtische Einrichtungen: eine Lateinische Schule, ein Gasthaus, später auch eine Waage (Westerdiepswal 4), die 1779 durch das heute bestehende Gebäude ersetzt wurde.
Die Besonderheit: Nach dem Kirchenbrand von 1661 durfte die Kirche die Waagerechte wahrnehmen, um mit den Erlösen den Kirchenneubau zu finanzieren. Handel und Schifffahrt sorgten im 17. und 18. Jh. für Wachstum in Kollum. Die Stadt Dokkum hatte die Stroobosser Trekvaart gebaut, wodurch Kollum eine gute Verbindung zum Süden des Landes erhielt. In verschiedenen Ertappen (19. Jh. und nach dem Zweiten Weltkrieg) dehnte sich Kollum bis zur heutigen Größe aus. Die spätgotische Kirche mit einem Kirchenchor aus dem 15. Jh. Zum Kircheninterieur gehören die Patrizierbänke aus dem 17. und 18. Jh. mit Kollumer Familienwappen.
Die Kirche der streng reformierten gemeinde wurde 1924 an der Oostenburgstraat nach einem Entwurf von Egbert Reitsma nach den Prinzipien der Amsterdamer Schule gebaut, die der bekannte Abraham Kuyper in seinem Buch über den „Gottesdienst“ 1991 beschrieben hatte. 1895 beschloss der Kollumer Gemeinderat das Herrenhaus im Empirestil gegenüber der St.-Maartenskerk zu kaufen. Ratsherr Willem van Sijtzama hatte es 1805 bauen lassen; es besitzt mit seinen Flügeltreppen die Ausstrahlungskraft eines Rathauses. Man musste nach dem Kauf nur das Gemeindewappen installieren. 2003 wurde das Rathaus in der Villa Westenstein untergebracht, 1859 im Neo-Renaissance-Stil von Hendrik Kramer für die einflussreiche Familie Eskes erbaut.
Bekanntheit genießt der Kollumer Kaas, ein herzhafter vom Unternehmen Frico hergestellter Käse. In der Woche vor Königinnentag (30. April) finden die Kollumer Käsetage statt.
Colofon
Uitgeverij: NoordBoek - Auteur: Peter Karstkarel