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Bolsward


Bolsward
©: Bauke Folkertsma

Bolsward ist die einzige noch selbstständige Stadtgemeinde Frieslands. Die Stadt, in der heute an 10.000 Menschen leben, war im Mittelalter von strategischer Bedeutung im Hinblick auf den Schiffsverkehr und den Handel; es gab eine Verbindung mit der damaligen Middelzee und der Zuiderzee (heute IJsselmeer). Auch als viele Wasserwege nicht mehr schiffbar waren, blieb Bolsward über Wasser erreichbar. Es gab in dieser Zeit auch Verbindungen zur Hanse.

Das frühere Bolsward ist noch spürbar nahe der Martinikerk und nahe der Hoogstraat, eine so genannte Handelsterp. Bolsward war kirchliches Zentrum für eine ganze Region. Am Marktplatz vorbei führt die bedeutende Gracht zwischen Marktstraat und Appelmarkt. Die Marktstraat fällt auf wegen der Grachtenhäuser mit Barockgiebeln, mit Giebeln im Rokoko- und neoklassizistischem Stil. Das Rathaus aus den Jahren 1614-1617 ist Ausdruck des damaligen Reichtums der Stadt. Das Bauwerk mit Prunkgiebeln und Leuchtturm entstand nach den Plänen einheimischer Architekten – auch dies ein Beweis für das Bolswarder Potenzial im 17. Jh. Im Mittelstück werden Glaube, Hoffnung, Liebe und Gerechtigkeit personifiziert. Der Turm, begeistern sich auch heute noch die Experten, ist ein Wunder an architektonischer Schönheit.

Am Broereplein stehen die nach einem Brand (1980) übrig gebliebenen Ruinen. Die Pseudo-Basilika aus dem 15. Jh. hat einen reich dekorierten Frontgiebel, die nicht zu den Franziskanern passt – aber zu Bolsward. In der Heeremastraat gibt es einen städtischen Herrensitz einer der bekanntesten Bolswarder Adelsfamilien: Heeremastate (um 1500).

An der langen Stadtgracht de Dijl wechseln sich die verschiedensten Giebelarten ab: einfache und verschnörkelte Halsgiebel, Treppengiebel, Leistengiebel. Dahinter steht die Sint Franciscuskerk (1934, Architekt: H.C. van der Leur und Dom Paul Bellot) im expressionistischen Stil, der besonders im Innern zum Tragen kommt; dort wird auch ein Wunderbuch aus dem 16. Jh. aufbewahrt.

In der Wipstraat 6, hinter dem Rathaus, steht das Geburtshaus des friesischen Dichters Gysbert Japicx (17. Jh.). In der Nähe des Nieuwmarkt die Herrensocietät De Doele, dann das Sint Anthony Gasthuis(1778-1791), die Wiedertäuferkirche - Bolsward ist reich an vornehmen Häusern aus der Zeit des Goldenen Jahrhunderts (17. Jh.). Alles überragt jedoch der Turm der Martinikerk (1446-1466) nahe der Ruine des Hoog Bolwerk. Sehenswert auch die Wandmalereien im Innern mit u. a. der Weihnachtsgeschichte. Die barocke Kanzel ist ein Gemeinschaftswerk Bolswarder Handwerker im Jahr 1662.

Locatie

Bolsward

Colofon

FrieslandWonderland + Uitgeverij: NoordBoek - Auteur: Peter Karstkarel

© Foto voorblad: Bauke Folkertsma
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